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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IX

1845 - Heidelberg : Winter
Tx •bvitiüwy) Ls Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage. Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da- durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte, die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben. Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll, Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme, die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son- dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen- heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung etwas näher zu bringen. Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 16

1845 - Heidelberg : Winter
16 §.5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. Auf die Priesterstaaten dieser Gattung folgen erst die- jenigen, in welchen der Kriegerstand (einheimisch oder ein- gedrungen) in einem seiner Häupter den Priesterstand zwang, die Herrschaft mit ihm zu theilen. Bei diesen wandelte sich die Hierarchie in eine Despotie um, mußte aber doch von der Religion den Schein göttlichen Ansehens borgen und der priesterlichen Macht noch großen Einfluß einräumen. Als solche priest erliche K r i e g e r st a a t e n des hohen Alter- thums zeichnen sich besonders aus: der ägyptische, chal- d ä i sch e, (alt-) assyrische, (alt-) m e d i sch e und (alt-) persische. Die Lebenseinrichtung dieser verschiedenen Priesterstaaten beruhte überall im Grunde auf dem Sterndienste (Sa- bäismus), und diejenigen, bei welchen derselbe am vorherr- schendsten war, wie bei dem Zendvolke, den Indern, den Athiopen, wollten in den innern und äußern Gliederungen ihres Bestandes das „Abbild himmlischer Ordnung" (d. h. einer den Gestirnen entnommenen sinnlichen Weltordnung) darstellen, weil jenes Alterthum in der unwandelbaren Stetigkeit der Sterne das Vorbild für seine menschlichen Einrichtungen sah und dieselbe daher durch jene ceremoniellen Formen nachahmen und einer willkührlichen, das Ganze in seinen Theilen leicht verrückenden Bewegung Vorbeugen wollte. Da aber diese menschliche Ordnung ein falsches Bild der wahren und ewigen Gottesordnung war, so mußte sie allmäh- lig zu einer, alles freie und gesundeleben erstickenden, bloßen mechanischen Ordnung werden, deren starres Gesetz keine wahre Liebe und keine wahre Freiheit kannte und förderte. Daher suchte am Ende wenigstens die Natur ihre Rechte geltend zu machen und in den priesterlichen Kriegerstaaten, in welchen der Sabäismus mehr zurückgedrängt und mit andern religiösen Vorstellungen vermischt erscheint, sich durch den weltlichen Despotismus zu einer andern Lebensordnung Bahn zu brechen, wiewohl alsdann auch dieser, da er auf Willkühr und Scheinheiligkeit ruhte, ungeachtet seiner größern Lebens- regung in noch weit tieferes sittliches Verderben hineinführte.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 11

1845 - Heidelberg : Winter
§. 4. Die Entstehung des Heidenthums. 11 konnte sich derselbe ihnen so wie früherhin offenbaren: denn „der natürliche (d. i. der durch die Sünde aus dem klaren Gotteslichte heraus- und in das trübe Naturlicht ein- getretene) Mensch vernimmt (aus sich selbst) nichts vom Geiste Gottes: es ist ihm eine Thorheit, er kann cs nicht erkennen." Den Sündebehafteten blieb nur noch das allgemeine Ge- fühl der Abhängigkeit von einem höhern Willen, dessen sie sich nicht erwehren konnten; ferner eine schwache Erin- nerung an einen frühern seligen Zustand, den sie sich ver- geblich zurückwünschten; dabei ein gewisses Schuldbewußt- seyn, das unaufhörlich nach Versöhnung treibt, und endlich eine aus dem Gefühl des eigenen, wie des allgemeinen Elends entspringende Sehnsucht, welche mehr oder minder stark nach einer endlichen Erlösung verlangt. Aus einem früher klar erkannten Gott wurde er ihnen nun immer mehr ein verborgener Gott, den sie zwar in ihrem Schuldgefühle und in ihrer Hülfsbedürftigkeit suchten, aber ihn allmählig nicht mehr von seinen geschaffenen Werken unterscheiden, daher ohne eine höhere Vermittlung nicht mehr finden konnten. Denn sie verwechselten die Wirkungen Gottes in der Natur mit Gott selbst, und in der Meinung, Gott dem Schöpfer zu dienen, dienten sie den höheren oder nie- deren Geschöpfen seiner sichtbaren oder unsichtbaren Welt. Und auf diese Weise entstanden ihnen eben so viele Götter, alö sie göttliche Hauptkräfte in der Natur wirken oder Kräfte des Geistes Gottes an ihrem Innern sich beur- kunden fühlten: denn ganz unbezeuget wollte Gott sich an ihnen keineswegs lassen, und auch ihre Geschicke leitete er mit seiner Allmachtshand zu einem von ihnen freilich uner- kannten Ziel. Getrieben von der unermeßlichen Schuld suchten sie das Verlangen nach Versöhnung durch selbstersonnene Reinigungs- und Heiligungsmittel zu stilleu; aber da ihre Gebete, Büßungen und Opfer mit dem wahren Mittelpunkte des Heils in gar entfernter und abgeleiteter Beziehung standen, so konnten sie, als Versuche einer nie möglichen Selbsterlösung,

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 35

1845 - Heidelberg : Winter
tz. lü. Die Chaldäer oder Alt-Babylonier. 35 noch von pelasgischer Fmsterniß bedeckt und Nom noch nicht gebaut war, einen hohen Grad von Ausbildung erreicht. Nur in Darstellung der menschlichen Gestalt blieben die Ägyptier zurück, und überließen es den Griechen, hierin die ersten und> bleibenden Muster aufzustellen. Diese ganze altägyptische Kunstbildung begann jedoch seit Psammetich's Umwälzung, vollends aber seit der Zeit des persischen Einfalls im 6. Jahrhundert v. Ehr., in Verfall zu gerathen. 5 Die Chaldäer oder Alt-Babylonier. §. 10. Zwischen dem (Mittlern und untern) Euphrat und Tigris, in Babylonien und Nord-Mesopotamien (in der Bibel Sinear genannt) wohnten ursprünglich blos semitische Stämme, bis gegen das Zahr 2200 v. Ehr. unter Nimrod s Anführung eine k u sch i t i sch e P r i e st e r c o l o n i e aus Äthiopien (entweder vom Orakel des Ammon ausgesendet, oder als eine Secte von dort ver- trieben) über den persischen Meerbusen her in's Land kam und einen Götterdienst einführte, der, wie bei den Äthiopen, ganz auf astronomischen und astrologischen Vorstellungen ruhte, die dann hier in Babylonien am genauesten ausgebildet, aber auch mit noch größerem Aberglauben vermischt wurden. Daher auch Nimrod von Einigen als der Begründer des Götzendienstes angesehen wird. Die Chaldäer verehrten den Bel oder Baal, (d. h. Herr) und verstanden darunter die Sonne (theils in der Bedeutung des indischen Brahma oder des äthiopisch-ägypti- schen Zao, theils aber auch in derjenigen Beziehung, in welcher sie bei den Äthiopen und Ägyptern Amun oder Ammon ge- nannt wurde.) .Jener hohe Thurm in Babylon war Bel's Tempel und diente zugleich als Sternwarte. Von ihm sind mächtige Ruinen übrig, die heute noch den Namen Birs-Nimru:d (d. i. Nimrodsburg) führen.— Alle Wissen- 3*

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 95

1845 - Heidelberg : Winter
$. 38. Der athenaische Bund und Athens Glanz. 95 Jndeß C i m o n durch verschiedene Eroberungen und Siege (besonders 469 durch den Doppelsieg am E u r y m 8 d o n, einem Flusse in Pamphylien) gegen die Perser fortfuhr, den Ruhm und Reichthum seiner Vaterstadt zu vermehren, trat in Athen 430 Perikles an die Spitze der Verwaltung und durch ihn Athen auf die höchste Stufe seines Glanzes, indem er allmählig alle Macht in seinen Händen vereinigte, zumal nachdem es ihm gelungen war, Cimon's Verbannung zu bewirken. Die schon durch Aristides erweiterte demokratische Verfassung hatte alle einzelnen Kräfte in die rührigste Bewegung gesetzt; die B e u t e aus den Eroberungen und der ausgebreitete Handelsverkehr hatte viel Reich- t h u m in Athen angesammelt, und dieser die Mittel gegeben, die Bestrebungen Aller nach sinnliche m und geistigem Genüsse in jeder Richtung zu befriedigen. P e r i k l e s verschaffte vollends den niedern Ständen durch außerordentliche Begünstigungen und Bevortheilungen immer größer» Antheil an den öffentlichen Angelegenheiten und dadurch größere Bedeutung im Staate, weil er nur durch ihre Unterstützung sich gegen seine vielen Gegner in den höher» Ständen bei seiner Macht erhalten konnte. Um jene Regsamkeit in Gewerbe, Kunst und Wissenschaft aufs Höchste zu steigern und Athen zum Mittelpunkt der geistigen Bildung Griechenlands zu machen, verwendete Perikles einen Theil der Bundes- gelder auf die Verschönerung Athens durch Prachtwerke der Baukunst und Bildnerei, so wie auf prächtige Feste und Spiele. Um Perikles sammelten sich die größten Künstler und Gelehrten. Sein Zeitalter ist unter den soge- nannten goldenen das vornehmste: am Anfänge desselben die Dichter Pindsrus und Äschylus, in der Mitte Phidias, der Bildhauer, Polygnötus, der Maler, Ictinus, der Baumeister, Herodotus, der Vater der Geschichte, und die Dichter Sophokles, Aristophlnes,

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 99

1845 - Heidelberg : Winter
h. &>. Der velopounesische flrieg. Vs 406 in der Schla ch k a m Ziegen fl u ß (Ägospotamos) eine gänzliche Niederlage bei. In Folge dieses Sieges schloßen die Spartaner die Stadt Athen zu Land und zur See ein, brachten 404 Athen durch Hunger zur Übergabe, schleiften die Mauern des Piräeus, geboten alle Schiffe auszuliefern und setzten eine oligarchische Regierung von dreißig Tyrannen ein, die sie durch eine spartanische Besatzung unterstützten. Da aber diese Dreißig mit der größten Willkühr über Leben und Eigenthum schalteten, so stürzte Thrasybulus an der Spitze der von ihnen Vertriebenen schon im folgenden Jahre (403) diese Oligarchie, und suchte durch Wiederher- stellung der so lo nischen Verfassung den frühern bessern Geist wieder aufzuwecken, der sich aber nur noch als ein Schatten zeigen konnte. Wie verdorben damals die Athener waren, beweiset ihr Verfahren gegen Sokrates, der 30 Jahre hindurch das sittlich gesunkene Volk durch seine reinere Moral zu heben gesucht hatte und nun als ein Opfer roher Gemeinheit fiel. Sokrates hatte in seinem 30sten Jahre die Bitdhauer- werkstätte seines Vaters verlassen mnd sich dem Studium der Philosophie zugewcndet. Bald drängte sich ihm bei seinem Forschen die Frage nach dem letzten Grunde auf. Indem er alles Denken auf den richtigen Anfangspunkt zurückzuführen und zum klaren Bewußtsepn dieser Richtigkeit zu erheben suchte, galt ihm S c l b st e r k e n n t n i ß als die wichtigste Aufgabe der Wahrheitsforschung. Er erkannte, daß nur eine reine Seele das Reine oder die Wahrheit erkennen könne; daß keine Tugend außer im Zusammenhänge mit dem h ö ch - sten Gute oder Gott gedacht und geübt werden könne; daß, wenn es auch nur an Einer Tugend fehle, alle übrigen nichts hälfen, eben so, daß jede Wahrheit nur aus dem Zusammenhänge mit jenem höchsten Gute erkannt werden könne; endlich daß eine Weisheit ohne Sittlichkeit nicht be- stehen könne, diese aber im Kampfe gegen die Sinnlichkeit sich bewähren, die Seele daher in beständiger Richtung auf , • ' 7*

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 101

1845 - Heidelberg : Winter
§. Vo. Sparta's Vorherrschaft. 101 wie zuvor im Leben, ein Beispiel sowohl von dem, auch den Heiden kundgegebenen „Wissen vom Daseyn Gottes" (Apostg. 1, 19. 20), als auch von der Macht, nicht minder aber auch von der G r ä n z c deö in das „natürliche Gewissen" . niedergclegten Sittengesetzes (Apvstg. 2, 14. 15). 3. Sparta's Vorherrschast und Thebens Erhebung. §. 40. Der pcloponnesische Krieg hatte auch in Sparta die alten, sittlichen Grundlagen angegriffen. Dadurch, daß es zuletzt, wider seine Natur, sich gleichfalls in eine Seemacht umgewandelt hatte, betrat es durch Ly sau der die gleiche Bahn der Bestrebungen, auf der Athen zu Grunde gegangen war. Nach der Herstellung der alten Verfassung in Athen wurde Sparta wieder das Haupt aller Staaten des Fest- landes, machte durch seine Flotten die Inseln und kleinasia- tischen Colonieen von sich abhängig, und ließ sich durch Agesiläus in noch größere Unternehmungen gegen Persien ein, als je Athen versucht hatte. Bald nachher brachte S p a r t a' s w a ch sende r Ü b e r- muth die andern Griechen auf, und mehrere Staaten, Athen an der Spitze, widersetzten sich ihm, wurden aber von dem spartanischen König Agesilaus bei K o r o n 6 a geschlagen. Um seine Obmacht zu behaupten, schloß nun Sparta mit Persien 387 den schimpflichen Frieden des Autalcldas, worin es die kleinasiatischen Colonieen den Persern preisgab und, damit keine Staatenvereinigung mehr aufkommen könne, die Selbstständigkeit aller griechischen Staaten anerkannte. Nichts desto weniger bedrückte es einzelne Stochten, und legte'»sogar eine spartanische Besatzung in die Burg von Theben, um dort die aristokratische Partei zu stützen. Dadurch gab es Veranlassung zu seinem eigenen Sturz und zu Thebens Erhebung. ,

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 105

1845 - Heidelberg : Winter
$. 41. Die heiligen Kriege. 105 sich selbst und seiner Vernunft geschöpft, sondern er führt sie theils auf heilige Überlieferungen, auf Aussprüche alter gott- begeisterter Sänger zurück, theils leitet er sie aus einem ge- wissen Vorzustande der Seele her, worin diese, noch bei Gott seyend, das Wahre und Ewige durch Anschauung erkannte, dessen sie sich nur wieder erinnere. Bei allem dem aber hat die in Plato's Philosophie lie- gende Gottes- und Heilslehre mit dem Christenthum nur eine annähernde Ähnlichkeit und Verwandtschaft: sie bezweckte wohl das Heil und das Leben, das sie allerdings mehr, als irgend eine andere Weltweisheit, in die Erlösung von der Sünde (die sie aber nur als Irrthum faßt) und in die ver- söhnende Verbindung mit Gott setzt; aber bewirken das Heil und schaffen das Leben konnte sie nicht, da ihr Licht — obgleich das hellste, welches heidnischer Weisheit jemals entstrahlte, — wohl auf die Wahrheit und auf das Leben ahnend und sehnend hinwies, aber nicht selber die Wahrheit und das Leben war, also auch nicht Heils- kraft geben konnte. Am wenigsten vermochte die verderbte griechische Welt der in Rede stehenden Zeit das, ihr durch die Lehren dieses erhabenen Geistes bis auf den angegebenen Grad nahe ge- brachte, Heil zu erfassen. Um die Selbstsucht in allen ihren Formen zu befriedigen, hatte man Geld nöthig, und für Geld war alles, selbst jede Tugend feil. Um Geld zu bekommen, scheute man zuletzt auch das Heiligste nicht, und so führte denn das Vergreifen an geheiligtem Gute die sogenannten heiligen Kriege und diese den Untergang der griechischen Freiheit herbei. Die Phocier hatten nämlich ein Stück Land, das dem delphischen Tempel gehörte, an sich gerissen, und waren deß- halb von den (delphischen) Amphiktponen zu einer großen Geldbuße verurtheilt worden, zu deren Zahlung sie mit Ge- walt angehalten werden sollten. Die Phocier aber dachten auf Widerstand, und um Mi et h Struppen werben zu

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 104

1845 - Heidelberg : Winter
lui- ' §. 41. Griechenlands Abspannung. Theben, das nur in Epaminondas groß war, kannte bloß die Genüsse niedriger Schwelgerei; Sparta hatte mit der Änderung seiner alten Einrichtungen allen sittlichen Halt verloren, und Üppigkeit, Habsucht, Geldstolz, Be- drückung der Armen war in ihm herrschend geworden; Athen, obwohl durch seine geistige Bildung in Kunst, Philosophie und Beredtsamkeit noch immer weit über alle hervorragend, vermochte doch weder aus den Lehrspstemen seiner Philosophen, eines Plato, Aristoteles re., noch aus den Anschauungen der Werke seiner Künstler, eines Praxiteles, Z e u r i s n\, noch aus den Darstellungen seiner Redner, eines Isokrates, Demosthenes re.— jene höhere Kraft zu ziehen, die zur Abwehr eines durch Genußsucht, Habsucht und Herrsch- sucht herbeigeführten Verfalls nöthig gewesen w ä r c. Was jedoch von den Bestrebungen jener edlen Geister übrig blieb, sollte noch späten Zeiten zur Hebung ihrer sittlichen und geistigen Bildung dienen. Vor allen sind cs (der ideale) Plato und (der kritische) Aristoteles, die als die zwei höchsten, obgleich sich entgegengesetzten, nichts desto weniger aber gleich nothwendigen und gleich werthvollcn geistigen Größen der alten (heidnischen) Welt dastehen, über die hinauszukommen ihr zwar nicht vergönnt war, um die sich aber alles Suchen nach Wahrheit auf dem Wege bloß menschlicher Forschung ewig bewegen wird. Ja, von Pl at o muß anerkannt werden, daß nicht nur seine religiöse Ansicht von Gottes Daseyn, Wesen, Namen, Eigenschaften und Werken d e m E h r i st e n t h u in auffallend nahe st e h t, sondern auch daß seine Moral in Betreff der Lehren vom Wesen und Werth der Seele, von der Natur und Wir- kung der Sünde, von dem Zusammenhang zwischen Unglauben und Unsittlichkeit, von dem Adel und der Beschaffenheit der Tugend und von der Fortdauer und Vergeltung nach dem Tode nicht selten auf eine überraschende Weise mit der christ- lichen Sittenlehre übereinstimmt. Dazu kommt bei ihm noch, daß er nirgends sagt, er habe diese Überzeugungen rein aus

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 110

1845 - Heidelberg : Winter
Ho 43. Das Wclneich Alexanders des Große».. 2 Das Weltreich Alexanders des Großen» L. A l e r a n d e r's Zug nach Persien. 43.. ^lach Philipp's Tode überahm sein Sohn Alexander in einem Alter von 22 Jahren die Regierung von Make- donien. Von Natur mit großen Anlagen des Geistes und Herzens begabt, war er durch den Unterricht des Philoso- phen Aristoteles in den Geist der griechischen Bildung eingeführt worden, welche in größere Kreise hinüberzulei- ten, damit sie dort einst höhern Zwecken diene, Alerander's Lebensaufgabe war, zu deren Lösung ihm sein großes Feld- herrntalent verhalf. Ein unauslöschlicher Thatendurst trieb ihn zur Welteroberung, die jedoch nicht im Stande war, seine mit dem wahren Gute unbekannte Seele zu füllen. (Das von ihm gestiftete macedonisch-griechische Weltreich ist das dritte in Daniel's Gestcht. S. §. 27. a. A.) Als er sich in Madeconien Anerkennung verschafft hatte, ließ er sich von der griechischen Staatenversammlung in Ko- rinth die Würde eines u n b e sch r än k t en O b er feld herr n der Griechen übertragen, und gieng dann, sich die Län- der nördlich von Makedonien bis an die Donau zu unter- werfen. Als sich in Griechenland das falsche Gerücht ver- breitete, er sei in diesem Zuge umgekommen, suchte De- mosthenes die Griechen zu einen^Aufstande zu vereinigen; doch nur die Thebaner erhoben sich und vertrieben die makedonische Besatzung. Unversehens aber kam Alexander nach Griechenland und zerstörte Theben von Grund aus; nur die Tempel und Pindar's Haus blieben verschont. Geschreckt durch diese Strafe versicherten alle Griechen, be- sonders die Athener, ihre Ergebenheit und wurden milde behandelt. Darauf nahm Alexander den Plan seines Vaters gegen Persien auf, und nachdem er die Aufsicht über Makedonien und Griechenland einem Vertrauten, dem Macedonier Au- tiptzter, übergeben hatte, trat er
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